Stirb und Werde

Link: Artikel in der Badischen Zeitung 4.11.2010

In dieser Performance geht es um die tänzerische Auseinandersetzung mit dem Thema Endlichkeit. Sowohl das eigene Sterben als auch Vergänglichkeit im weiteren Sinn sind Gegenstand der Betrachtung und Verkörperung.

Die Premiere fand im November 2010 statt. Seitdem wurde das Stück 2011-2017 mehrmals in verschiedenen Städten in Deutschland und der Schweiz aufgeführt.

Schwerpunkt im künstlerischen Prozess lag auf dem Körper als gespürtem Subjekt von Lebendigkeit und Tod. Die TänzerInnen loteten den Themenraum in abstrakter Weise aus, um konkrete Bilder von Dynamik und Stille, Loslassen/Wiederkehr zu entwerfen. Improvisationsstrukturen und Choreografien entstanden und wurden zu einer Szenenfolge gebündelt. Innerhalb dessen bieten Text und Musik (Solo-Cello) immer wieder Ankerpunkte und sind Dialogpartner zum bewegten Ausdruck.

Den Zuschauenden wird ermöglicht, das Thema Endlichkeit auf verschiedenen sinnlichen Ebenen zu erleben. Gefühle, Assoziationen und Fragen zum eigenen Sein und zum gesellschaftlichen Kontext des Themas werden geweckt.

Die Performance findet in einer Kirche statt. Bezogen auf Raum und Atmosphäre entsteht dadurch die Möglichkeit, dem spirituellen und geistigen Aspekt von Endlichkeit eine körperlich-lebendige Realität entgegenzusetzen bzw. hinzuzufügen.

Damit eröffnet das Projekt Stirb und Werde einen neuen, besonderen und ungewohnten Erlebnisraum.

Erstmals wurde Stirb und werde am 4., 5. & 6. November 2010 in der Maria-Magdalena-Kirche in Freiburg-Rieselfeld aufgeführt.

Die Performance war eingebettet im Rahmen der Aktionswochen in Freiburg zum Thema Lebenskunst Sterben (30.10.2010 – 22.11.2010). Mit Stirb und Werde wurde ein künstlerischer und körperlicher Blick auf das sonst eher philosophisch oder therapeutisch bearbeitete Thema Tod/Sterben/Trauer geworfen.

Am 4. und 5. November 2011 fand am selben Ort eine erfolgreiche Wiederaufnahme statt. Zusätzlich zu zwei Abendaufführungen um 20 h gab es auch eine Nachmittagsvorstellung um 16 h.

Weitere Aufführungen fanden am 6. April 2012 in der Johanneskirche in Thun (Schweiz) statt, sowie im Oktober 2013 in Berlin (St. Canisius) und Stuttgart (Rosenbergkirche). Das Stück wurde auch in verschiedenen Kurzversionen gezeigt, u.a. im Juni 2014 in Überlingen. 2017 wurde es nochmals am Ort seiner Uraufführung in Freiburg in der Rieselfelder Maria-Magdalena-Kirche gezeigt.

Zuschauerstimmen:

„Der Tod ist genau wie das Leben ein kreativer Prozess – das macht neugierig.“

„Ich glaube, es hat etwas in mir bestärkt. Und zwar den Wunsch nach Leichtigkeit im Umgang mit dem Tod, mit meinem eigenen Tod. Wenn man ohne Schrecken, ohne Angst das Thema betanzen und musikalisch untermalen kann, kann man auch darüber reden und sinnieren und etwas Schönes damit verbinden, etwas fließendes.“

„Vielen Dank nochmals für die wunderschöne Performance gestern. Viele Bilder sind mir noch im Kopf herumgeflogen. Das Stück war so interessant, dass ich mit jeder Sekunde präsent war. Sehr schön die Raumgestaltung, die Tanzchoreographie, die spielerischen Tanz-Elemente, die Präsenz und was mir besonders gut gefiel: die Verwebung mit anderen Künsten.“

„Wundervolle Cello-Musik, Stimme, Töne, Chor. Danke für ein echtes Erlebnis mit viel Nachklang und Sinn.“

„Es hat mir die Vergänglichkeit, das Entstehen von Neuem, aber auch das ständige Auf und Ab vor Augen geführt.“

SaveSave